Der Norden Australiens in den Kimberleys

Reisebericht von 2005

ist eine der neun Regionen Western Australias. Sie befindet sich im Norden des Bundesstaates und wird im Westen durch den indischen Ozean, im Norden durch die Timorsee, im Süden durch die Große Sand- und die Tanamiwüste und im Osten durch das Northern Territory begrenzt. Die Region der Kimberley bedeckt ein Gebiet von 421.451 qkm - und ist somit deutlich grösser als die Bundesrepublik Deutschland, jedoch etwas kleiner als Frankreich.


Ihr Reiz im menschenleeren Nordwesten Australiens liegt in den landschaftlichen Kontrasten:

Kleine Oasen mit dschungelartig-grünen Palmentälern, Wasserfällen und heißen Thermalquellen verstecken sich zwischen rotleuchtenden Schluchten und Kartstplateaus mit Eukalypten-Bewuchs. In den Kimberley gibt es die weltweit ältesten Felsmalereien, die größte Diamantenmine der Erde und das zweitgrößte Kraterloch, das je ein Meteorit auf Erden hinterlassen hat. Die Region lebt vom Tourismus, Bergbau, der Agri- und Aquakultur sowie der Fischerei. Geprägt ist sie ausserdem durch das Großprojekt eines großen Staudammprojektes, der Ord River Irrigation - u.a. mit dem riesigen Lake Argyle, in dem aus Berggipfeln Inseln wurden, die Oasen für bedrohte Tierarten darstellt.

Zwei Drittel des Kimberley-Gebiets sind auf 99 Farmen aufgeteilt, mit insgesamt 600.000 Tieren. Daneben existieren verschiedene Aboriginal-Gemeinden, die aus den ehemaligen Missionsstationen heraus entstanden sind. Die Population beträgt ungefähr 38.000 Menschen und nimmt jährlich um 4,8% zu. Circa die Hälfte der Bevölkerung sind Aborigines.

Der südliche Hitzepol
In den Kimberley herrscht während der Regenzeit von November bis April tropisches Monsunklima. Es fallen in dieser Zeit 90% des gesamten jährlichen Niederschlags; die Luftfeuchtigkeit beträgt in dieser Zeit häufig zwischen 80 bis 90 Prozent. Dem folgt eine lange Trockenzeit, bei der die Luftfeuchtigkeit bis auf 27 % fällt. Das Landesinnere der Kimberley-Region gilt nicht nur als der heißeste Teil Australiens, sondern der der gesamten südlichen Erdhälfte. Hier herrschen Tagestemperaturen von 40 bis 45 Grad Celsius. Die Region wird daher auch als südlicher Hitzepol bezeichnet.


Landschaft
Die Berge der Kimberley Region sind von brauner oder roter Farbe und fast gänzlich ohne Vegetation, da die heftigen Regenfälle während der Regenzeit das gesamte Erdreich in das Flachland, die Savannen, spülen. Während der Regenzeit wachsen die Gräser der Savanne bis zu zwei Meter hoch. In den südlicheren Savannengebieten geht die Vegetation in eine Spinifex-Steppe über. Ein untrügliches Zeichen dafür, das man sich in den Kimberley befindet, ist das Auftauchen des Australischen Baobab (Flaschenbaum) der nur hier vorkommt.

Besiedelung
Die Kimberley-Region ist eine der am frühesten besiedelten Regionen Australiens, die ersten Zuwanderer kamen vor ca. 20.000 Jahren von den Inseln des heutigen Indonesiens. Europäer begannen 1885 sich in der Region anzusiedeln als sie auf der Suche nach gutem Weideland für ihr Vieh waren. Später wurden die Goldminen zum Anziehungsobjekt für viele Einwanderer. Die Städte Wyndham, Kununurra und Derby befinden sich nur an der Küste.

Heute ist die Wirtschaft der Region von den Diamantenminen, der Landwirtschaft und dem Tourismus geprägt.
Transport
Die Gibb River Road führt durch die zentralen Kimberley. Generell ist für die Kimberley ein Allradantrieb vorteilhaft, auf der Gibb River Road ein Muss. Große Teile der Gegend können selbst bei guten Straßenbedingungen nicht mit herkömmlichen Fahrzeugen erkundet werden. In der Regenzeit ist die Gibb River Road nicht befahrbar.
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